„Wofür bist Du heute dankbar? Was tut Dir gerade gut?“

Diese oder ähnliche Fragen bekommt man auf Social Media Kanälen gerade gefühlt minütlich um die Ohren gewedelt. Und ganz ehrlich: ich bin sicherlich nicht die Einzige, der das langsam auf die Nerven geht. Wem dient das Ganze denn, wenn nicht den Verfassern, um die eigene Community mehr per Kommentar einzubinden und damit dem Drang zu zusätzlichen „Likes“ oder Plattform-Algorithmen gerecht zu werden? Marketing-Strategie hin oder her.
Was nicht heißt, dass Dankbarkeit unwichtig ist! Denn schon Martin Seligman hat in seinen Studien festgestellt, dass gerade bei bestimmten Krankheitsbildern die Arbeit mit Dankbarkeit mehr unterstützen und zur Heilung beitragen kann als manche Medikamente. Und Prävention ist laut einem Sokrates-Zitat ja bekanntlich auch besser als Intervention. Also: lieber vorher damit auseinandersetzen als nachher mit unangenehmer Istsituation längerfristig auseinandersetzen dürfen.

Daher sehe ich auch Bücher wie das 6 – Minuten – Tagebuch von Dominik Spengst in aktuellen Zeiten als eine absolute Bereicherung.

Und das nicht ohne Grund, denn diese Praxis wird ja auch in guten Führungskräfte-Workshops gern weitervermittelt.

Bei sich selbst beginnen, um dann auch Anderen gegenüber wertschätzender sein zu können. Warum soll das, was Führungskräften nicht schadet, auch nicht jedem Anderen gut tun?

Aber soll es uns eintrichtern, dass es gerade DAS Maß der Dinge ist und wir unbedingt auf diesen Dankbarkeit-Zug aufspringen sollten? Am Ende ist Dankbarkeit für Jeden von uns ja etwas sehr Individuelles.
Ich gebe euch daher etwas mit auf den Weg: seid gern und auch viel dankbar. Dann, wann ihr es möchtet und in der Form, in der ihr es gern ausdrücken wollt. Aber seid dabei bitte authentisch und nutzt die Form, die auch ehrlich ankommt. Ganz ohne Fragemarathon. Denn manchmal ist „leiser“ einfach das wertvollere „laut“.

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Auszug aus der Points of You® – Karte „Sichtweise“ aus dem Kartenset „Coaching Game“